Sonntag, 18. September 2011

Santiago de Chi-chi-chi-le-le-le...

Seit fast drei Wochen bin ich nun raus aus Deutschland. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es Zeit wird mal wieder ein wenig zu "bloggen"...

"Wie, du bist nicht mehr in Deutschland?" werden sich jetzt einige fragen.

Ja, nach langem hin und her bin ich vor ein paar Wochen tatsächlich in Chile, dem Land am Ende der Welt, gelandet und mache momentan einen Sprachkurs, Sport und lerne nebenbei mehr oder weniger Land und Leute kennen.

Letzteres kommt bis jetzt leider ein wenig zu kurz.

Denn zum einen bin ich durch den Sprachkurs natürlich sehr an Santiago gebunden, was aber nicht unbedingt als negativ einzustufen ist, da man in der Hauptstadt natürlich sehr viel machen kann. Zum anderen hab ich am meisten mit meinen Mitbewohnern zu tun, weshalb ich nicht gezwungen bin auf "Freundejagd" zu gehen. Glücklicherweise sind die auch ziemlich nett und sprechen so gut Spanisch, dass es auch die offizielle "Haussprache" ist.

Wenn ich von "meinen Mitbewohnern" spreche, dann sind das momentan: vier Mexikaner, vier Franzosen, zwei Chilenen, zwei Deutsche, eine US-Amerikanerin, ein Marokkaner und ein Ecuadorianer.

Obwohl wir offensichtlich sehr viele sind, stört es gar nicht so sehr, dass wir nur drei (bis vor ein paar Tagen sogar nur zwei) heiße Duschen haben oder sechs Herdplatten haben.

Nein, diese Probleme lösen sich meistens irgendwie von selbst und ich hatte bis jetzt nur einmal das Problem, dass ich mit kaltem Wasser duschen musste, weil ich nach meinem Spinning-Kurs und vor meinem Sprachkurs keine Zeit hatte, auf eine Dusche mit heißem Wasser zu warten.

Das, was mich stört ist, dass es das Haus noch die reinste Baustelle ist.


Es wird zwar seit Anfang dieses Monats vermietet, obwohl noch nicht alle Räume, Duschen, etc. fertig sind. Als ich mir das Haus anschaute, wurde mir gesagt, dass die Arbeiten noch ca. eine Woche dauern würde - jetzt sind es schon fast drei! 

Aber das ist ein gutes Beispiel für zwei Dinge hier in Chile und in Lateinamerika allgemein:

Zum einen ist es so, dass alles wirklich hätte schneller fertig sein können, aber einfach zu langsam gearbeitet wird. Außerdem ist es auch so, dass immer sehr viel erzählt wird, Absprachen dann aber nicht eingehalten werden, ganz nach dem Motto "komm ich heut nicht, komm ich morgen".

Wenn man das jedoch weiß, dann gewöhnt man sich schnell dran und abgesehen davon kann ich eigentlich auch nicht meckern. 


Das Haus ist groß, mit Wohnzimmer, Garten und Internet. Außerdem gibt es in der Nähe zwei Supermärkte und zwei U-Bahnstationen, es ist zentral gelegen im Univiertel, was bedeutet, dass auch ein paar Kneipen in der Nähe sind.

Im Großen und Ganzen ist es zwar auf jeden Fall ganz witzig hier, aber trotzdem überlege ich ob ich nicht eventuell nächsten Monat nach Valparaíso, eine Küstenstadt zwei Stunden von hier, ziehen soll.

Bis dahin werden die Bauarbeiten zwar bestimmt schon vorbei sein, aber das ändert nichts daran, dass das Leben in Santiago unglaublich teuer ist. So zahle ich für mein kleines Zimmer von acht Quadratmetern 210 €!!!

Aber das ist nicht das einzig teure hier. Die günstigste Packung Nudeln (400 g) kostet 0,38 €, (bei Lidl gibt's 500 g für 0,39 €), ein Sixpack 0,3 l Bier 3,60 €, ein halbes Pfund Butter 1,70 €, von Obst und Gemüse will ich gar nicht anfangen.

Also...in zwei Wochen werden wir dann wissen, wie ich mich entschieden haben werde...

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