Freitag, 23. November 2007

Warum ich zu meiner Arbeit hier eigentlich noch nichts geschrieben habe? - Ich weiß es ehrlich gesagt nicht...

Als ich noch in Deutschland war und nach Projekten suchte, in denen ich arbeiten könnte hatte ich den Plan, etwas zu finden, wo ich jeden Tag von morgens bis abends mit Kindern arbeiten könnte. Aber so wie die Arbeit jetzt ist, ist es vielleicht sogar besser...

Die Organisation (Defensa de Niñas y Niños Internacional - DNI) bei der ich arbeite, hat verschiedene Projekte, deren gemeinsames Ziel es ist Kinder über ihre Rechte wie Bildung, Gesundheit, Partizipation und Rekreation aufzuklären. Es gibt Projekte zur HIV- bzw. AIDS-Prävention, Projekte wo jungen Müttern geholfen wird, „Kinderarbeitern“, misshandelten und missbrauchten Kindern; natürlich kommen in vielen Fällen mehrere Probleme zusammen.

Ich bin in einem einem Projekt, das „Entre Compas“ (bei Kumpels) heißt und sich um Kinder im Alter von sechs bis 18 „kümmert“. Die meisten von ihnen arbeiten oder haben schonmal gearbeitet. Sie verkaufen auf der Straße Krimskrams, Jonglieren, schleppen und schleifen Holz Tischlereien und ein paar sind Opfer von Kinderprostitution. Sie haben dafür die Schule vernachlässigt oder nie die Chance gehabt eine zu besuchen. So ist auch hier das Primärziel, diesen Kindern zu helfen sich ihrer Rechte bewusst zu werden und diese wahrzunehmen.

Dienstag und Donnerstag sind Bürotage und vor bzw. nach dem Unterricht bin ich auch „en la oficina“. Jeden Montag (15-18h), Mittwoch (15-18h) und Freitag (10-12.30h) sind wir in Alajuelita, einem ärmeren Stadtteil von San José und jeden Samstag (10-12.30h) im Zentrum von San José.

Wir, das sind:

Glenn, der total freundliche, witzige, hilfsbereite und nicht immer ganz pünktliche „Chef“ von Entre Compas


Hazel, die liebe, nette und gutaussehende Lehrerin

Mario, der auch nette und witzige bärige Typ, der uns mittwochs unter die Arme greift, wenn über 50 Kinder unserer Aufmerksamkeit brauchen















Glenns Cousin Kevin, der auch manchmal mittwochs kommt, um uns zu helfen...naja, hauptsächlich um mit den Mädels zu flirten und später mit uns zum Fußball zu fahren...


und ich, der dort hilft wo er kann, sei es beim Verteilen der Kekse und Getränke, die es am Ende gibt, wenn die Kinder Fragen zu den Aufgaben haben, wenn Englisch unterrichtet, Experimente herausgesucht, Aufgabenzettel erstellt und ausgedruckt werden müssen oder irgendjemand etwas über Deutschland wissen möchte.

Die 16- bis 18-jährigen nehmen am System der „Educación Abierta“, der offenen Bildung teil. Hierbei werden die Kinder dreimal wöchentlich für ein paar Stunden in Spanisch, Mathe, Politik, Naturwissenschaften und Englisch unterrichtet und sind dazu angehalten das Gelernte zu Hause wiederholen und zu vertiefen.

Neben dem Unterricht gibt es für die Jüngeren mittwochs und samstags (Nach-) mittage mit Spielen, Diskussionen und Experimenten wo sie in Gruppen arbeiten, diskutieren und spielerisch lernen. (Spielerisch lernen? Ja...zum Beispiel Bingo bei dem die Zahlen über Matheaufgaben gegeben werden...)

Nachdem die Schüler der „Educación Abierta“ Ende Oktober ihre Abschlussklausuren geschrieben hatten, wünschten sie sich zum Halbjahresende eine Party. Und die sollte es dann auch geben, für alle in beiden Projekten...Alajuelita und Paso de la Vaca (San José Centro)...mit Spielen, Musik, Pizza und Erfrischungsgetränken!!! Schade, dass es nicht immer so sein kann... ;-)








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